„Jede Mundart ist Volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen Hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. Im grunde sträubt sich die schämige Mundart wider das rauschende Papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige Unschuld gefallen.“
Joseph Kehrein, Volkssprache und Wörterbuch von Nassau, Zitat aus dem Vorwort
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Hier werden einige durch Zufall ausgewählte Begriffe angezeigt.
der, Pl. gleich, kurze Vokale, erstes e betont, bezeichnet einen Menschen, der nie dick wird; der so dürr ist, dass er rappelt. So ããner is aarich vum Flaasch gefalle; an dem seine Knoche kannst-de dei Kapp uffhengge. Noch verstärkt als derrabbelich Gestell. –Derrabbels Heine ist wie Aadeggels Nannche eine scherzhafte Bezeichnung für beliebige anekdotische Figuren, zu denen bei Bedarf noch de aal Derrverreckt (s.d.) stoßen kann.
Adj., erstes e kurz und betont, allg. für einen durch und durch lahmen Menschen; schrspr. lendenlahm, die ursprüngliche Bedeutung ‚zeugungsunfähig’ ist vergessen.
das, Pl. Hasebrode, a und o gelängt, a betont, allg. für Frühstücksbrot, das vom Weinberg wieder mit nach Hause genommen wurde und über das angeblich der Hase gesprungen war, was das eher trockene Teil den Kindern schmackhaft machen sollte.