„Jede Mundart ist Volksmundart, heimlich und sicher, aber auch unbeholfen und unedel, dem bequemen Hauskleid, in welchem nicht ausgegangen wird, ähnlich. Im grunde sträubt sich die schämige Mundart wider das rauschende Papier, wird aber etwas in ihr aufgeschrieben, so kann es durch treuherzige Unschuld gefallen.“
Joseph Kehrein, Volkssprache und Wörterbuch von Nassau, Zitat aus dem Vorwort
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das, Pl. Raballjemenscher, kurze Vokale, zweites a betont, gew. für lautes Frauenzimmer, energische Person; eine, die sich mit Lautstärke behauptet. Etwa die weibliche Entsprechung von Rabatzmacher oder Rabauke. Schrspr. außerdem ‚rabanzen’: geschäftig, unruhig sein. Vielleicht von frz. racaille: Gesindel oder reveil: Weckruf; vgl. Mensch.
das, nur Singular, ä kurz und betont, allg. für
1. die Wiesbadener Umgebung zwischen Biebrich und Wallau–Nordenstadt–Diedenbergen. Die Bezeichnung bloo hängt insoweit womöglich mit dem Wappen des Herzogtums Nassau zusammen, dessen Grundfarbe Blau war;
2. das hessisch-katzenellenbogische Hinterland von St. Goarshausen um Nastätten, wohin sich die protestantischen Blaufärber aus Lorch ihres Glaubens wegen flüchten mussten und wo sie mit dem Färberwaid Tuche blau färbten.
der, Pl. gleich, alle Vokale kurz, i betont, gew. für einen, der Klicker fortnimmt, ohne sie gewonnen zu haben.